Ohrmuschel-Korrektur

Ohrmuschelkorrektur

Nicht jeder Mensch ist mit der Form oder der Stellung seiner Ohren zufrieden. Manche Menschen werden wegen abstehenden Ohren belächelt oder gar gehänselt. Abstehende Ohren entstehen durch genetische Veranlagung. Oft ist die Falte, welche parallel zum Rand der Ohrmuschel verläuft, die sogenannte Anthelixfalte, zu schwach oder gar nicht ausgebildet.

Dadurch biegt sich der hintere Teil der Ohrmuschel nicht in Richtung des Kopfes, sondern steht von diesem ab. Die Falten werden normaler Weise durch die Form des Knorpels im inneren der Ohrmuschel vorgegeben. Der Knorpel in der Ohrmuschel hat in etwa die Funktion eines Skelettes. Es gibt sogar Meßwerte, welche bestimmt werden können um die Diagnose abstehender Ohren zu stellen.

Man spricht von abstehenden Ohren wenn die Distanz zwischen dem Rand der Ohrmuschel und dem Kopf größer als 18 Millimeter ist. Aber auch bei gut ausgebildeten Falten der Ohrmuschel können die Ohren abstehen. Dann ist der Winkel zwischen der Ohrmuschel und dem Kopf zu groß. Dieser kann ebenfalls bestimmt werden und sollte kleiner als 30 Grad sein. Entscheidender als die Messwerte sind nach meiner Meinung das Gesamtbild und das subjektive Empfinden.

Besteht der Wunsch nach einer Korrektur von abstehenden Ohren, müssen zunächst das Ausmaß und die Ursache beurteilt werden. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Dicke und die Festigkeit des Ohrmuschelknorpels.

Im Rahmen der Operation wird von hinten, später also nicht sichtbar, die Haut der Ohrmuschel eröffnet. Von hier gelangt man an den Knorpel der Ohrmuschel und kann diesen entsprechend neu formen. Oft werden dazu Nähte eingebracht, welche zur Ausbildung der gewünschten Form führen. Diese Nähte bleiben zum Teil dauerhaft in der Ohrmuschel und sind später nicht sichtbar oder zu spüren.

Andere Nähte dienen zur Rückverlagerung der Ohrmuschel. Hierzu werden ausschließlich Nähte verwendet, welche sich später auflösen und somit eine normale Beweglichkeit der Ohrmuscheln ermöglichen.

Wie läuft die Operation ab?

Zuerst erfolgt die ausführliche Untersuchung und Beratung. Nach der Aufklärung über die Risiken des Eingriffes und die Fotodokumentation der Ausgangsbefunde kann die eigentliche Operation erfolgen.
Bei Kindern und Jugendlichen wird die Operation in aller Regel in Vollnarkose erfolgen. Bei Erwachsenen kann der Eingriff auch sehr gut in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Das operative Ergebnis wird mit einem fest sitzenden Verband stabilisiert.

Dieser wird am 4. Tag nach der Operation das erste Mal gewechselt. Eine Woche nach dem Eingriff werden die Hautfäden hinter dem Ohr entfernt. Meist ist dann noch ein leichterer Verband für etwa drei Tage nötig. Ab dem 10. Tag nach der OP ist kein Verband mehr nötig, nur nachts und bei bestimmten Aktivitäten wird das Tragen eines Stirnbandes empfohlen um ein ungewolltes Umknicken der Ohrmuschel zu verhindern.

Welche Risiken birgt der Eingriff?

Wie bei jeder Operation bestehen allgemeine Risiken wie Blutungen und Wundinfektionen mit gestörter Wundheilung. Wundinfektionen sind bei diesem Eingriff besonders gefürchtet, da diese den Ohrknorpel dauerhaft schädigen und verformen können. Durch Beachtung aller Hygieneregeln vor, während und nach der Operation sind die Wundinfektionen nach Ohrmuschelkorrekturen zu den sehr seltenen Komplikationen zu zählen. Durch den mehrere Tage verbleibenden Verband kann es in seltenen Fällen zu Druckstellen an der Ohrmuschel kommen, welche nach Entfernung des Verbandes in der Regel folgenlos abheilen.

Die Narbenbildung ist in der Regel kein Problem, da die Narbe nahezu unsichtbar hinter dem Ohr liegt. In sehr seltenen Fällen können bei erblicher Veranlagung sehr dicke, wulstige Narben, sogenannte Keloide, an der Ohrmuschelrückfläche entstehen. Dieses Risiko kann durch spezielle Operationstechniken sehr stark reduziert werden. Sollten doch dickere Narben entstehen, können diese meist medikamentös behandelt werden.

Wie bei allen plastischen oder ästhetischen Eingriffen besteht auch bei der Korrektur der Ohrmuscheln das Risiko eines unbefriedigenden kosmetischen Ergebnisses, so dass auch hierbei in sehr seltenen Fällen eine umschriebene Nachkorrektur erfolgen muss.

OP-Fakten

  • Narkose: Kinder: Vollnarkose, Erwachsene: örtliche Betäubung oder Vollnarkose
  • OP-Dauer: 1 bis 2 Stunden, ambulant
  • Arbeitsunfähigkeit: etwa zwei Wochen
  • Kostenübernahme: Bei Erwachsenen keine Kostenübernahme durch die Krankenkasse